Montag, 22. Dezember 2025

Marokko 🇲🇦 und Andorra 🇦🇩 - Backpacking Dezember 2025


Im Dezember soll es nach Marokko gehen. Erstens hoffe ich, dass es dort warm ist und zweitens dem ganzen (Vor-)Weihnachtstress zu entgehen. 
Da Marokko nicht sooo weit weg ist, habe ich mir die Challenge gestellt, ohne Flugzeug hin und zurück zu kommen. Na und wenn ich schonmal über Land und Wasser dorthin unterwegs bin, kann ich ja auch noch einen Länderpunkt in Andorra mitnehmen. Da das allerdings hoch in den Bergen liegt, ist es gar nicht so leicht, dorthin zu kommen. Im übrigen habe ich es tunlichst vermieden, zu schauen, ob bzw. wie viel Geld ich mit Flugzeug gespart hätte. 
Ach so: mein Fahrrad lasse ich diesmal übrigens zu Hause und reise mit Rucksack und nutze nur Züge, Busse und Fähren.

30.11. - 2.12.2025 Berlin - Freiburg - Toulouse 🇫🇷 - Andorra la Vella 🇦🇩 
Sonntagabend 23:00 ging es mit ICE vom Berliner Ostbahnhof los nach Freiburg, wo ich pünktlich 8:00 ankam. Bisschen Sightseeing und weiter 17 Stunden mit Flixbus nach Toulouse. Inklusive ausführlicher Zollkontrolle bei der Einreise nach Frankreich aus der Schweiz. So richtig mit alle Gepäckstücke aller Fahrgäste durchwühlen. Toulouse auch ein bisschen im Morgengrauen angucken und dann nochmal 3,5 Stunden mit Andbus hoch in die Pyrenäen nach Andorra.

02.12.2025 Andorra la Vella - Arinsal
Nachdem ich im April in Liechtenstein und im Oktober in San Marino, Vatikan und Monaco war, bin ich heute in den fünften Mikrostaat Andorra eingereist und habe damit das letzte Land auf dem europäischen Festland abgehakt. 🎉 Alle besucht. Nur die 2 Inseln Malta und Island fehlen mir in Europa noch.

03.12.2025 Arinsal 🇦🇩
Im Vergleich zu den anderen europäischen Mikrostaaten ist Andorra riiiiesig. 
Halb so groß, wie Berlin. Das ist immerhin 1/5 Saarland (bzw. Luxemburg bzw. Uckermark). 
230 x so groß, wie Monaco und immer noch 7,5 x so groß, wie San Marino. 
Beim Hostel auf 1450 m.ü.NN lag Null Schnee, 200 m höher sah das ganz anders aus, aber insgesamt 750 m sollte es in die Höhe gehen. Für diese 3,5 km hab ich über 2 Stunden gebraucht. Anstiege bis 39 % 🥵.
Immerhin konnte ich mich an Spuren im Schnee besser orientieren, als an den Markierungen (gelber Punkt), die teilweise im Schnee nicht zu sehen waren. Blöderweise haben fast alle ne wesentlich größere Schrittlänge, als ich, so dass ich meist nicht in den Spuren laufen konnte.
Morgen geht's dann endlich wirklich in's 17 Grad warme Barcelona.

04.12.2025 Arinsal - Barcelona 🇪🇸
Morgens habe ich erstmal einen ordentlichen Schreck bekommen. Da es täglich viele Busse von Andorra nach Barcelona gibt, dachte ich, ich könnte spontan gucken, welchen ich nehme. Also morgens nach dem Frühstück die Flixbus-App geöffnet und: alle Busse des Tages ausgebucht 😳.
Zum Glück gibt es noch andere Busgesellschaften und Alsa-Bus hatte noch Plätze frei. Laut deren Buchungsplattform hätte ich übrigens auch ein Fahrrad dazu buchen können. Von Frankreich aus, wäre das definitiv nicht möglich gewesen, da von dort nur Kleinbusse nach Andorra fahren.
Krasse Stadt, dieses Barcelona:
Strand und Meer, neues Zeug, altes Zeug ohne Ende. Und, dass mich wirklich mal ne katholische Kirche begeistern kann, hätte ich wirklich nie gedacht. Cooler Typ, dieser Gaudi. Da kann der Bau der Kirche schon auch mal über 150 Jahre dauern. 
Ne gute alternative Szene mit wilder Vergangenheit gibt es auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Can_Vies
Naja und sogar Fußball.

05.12.2025 Barcelona 
Heute früh war ich schon wieder am durchdrehen: Meine Fährgesellschaft nach Marokko hat mir in Barcelona nur den Ort genannt, wo Autos einchecken. Und ich musste mich damit rumschlagen, heraus zu finden, wo Fußgänger einchecken und wann und wie ich da morgen früh hinkomme 🙄.
Und noch schlimmer, in Tanger habe ich ein Hostel direkt am Hafen gebucht. Und jetzt rausgefunden, dass ich an 'nem anderen Hafen ankomme, der 50 km entfernt ist. Google behauptet, man kommt von dort nicht nach Tanger, außer mit Taxis und schlägt mir mit Öffis vor, über Spanien vom Hafen zur Unterkunft zu fahren 🥴.
Und dabei wollte ich doch heute Barcelona anschauen und mich nicht mit sowas rum schlagen 🥺.
OK, hätte ich mich auch mal früher drum kümmern können. 
Immerhin hab ich mir 'nen (Schrott-)Fahrrad für 9,- € direkt im Hostel ausleihen können, um in Barcelona voran zu kommen. 34 km bin ich damit durch Barcelona gefahren.
Fahrrad Infrastruktur gibt es viel. Vieles ist gut, manches gut gemeint, manches ziemlich gewöhnungsbedürftig. Fühlt sich für mich seltsam an, wenn die Radwege in beide Richtungen in der Mitte der Straße sind (war in Italien auch öfter so) oder in Einbahnstraßen gerne auch mal links von den anderen Fahrzeugen. Eigentlich gut, wenn die Wege konsequent vom anderen Verkehr getrennt sind, oft sind die dann aber zu eng zum überholen. 
Ansonsten ist mir noch eingefallen, dass Barcelona ja der Erfinder der Superblocks ist, die in Berlin als Kiezblocks kräftig im Kommen und geliebt und gehasst sind.

06.12.2025 Fähre Barcelona - Tanger 🇲🇦
5:00 sollte Check-In bei der Fähre sein, also war ich ganz deutsch 5:30 am Hafen. In Spanien scheint das aber zu bedeuten, dass vor 6:00 trotzdem niemand arbeitet. Außer mir war nur eine einzige weitere Person ohne Fahrzeug dort und irgendwann wurde ich doch nervös, als nichts vorwärts ging. 30 Minuten vor Abfahrt wurden wir dann aber doch durch die Sicherheitskontrollen geschleust. 
Aus irgendeiner Eingebung heraus hatte ich diesmal sogar ein Bett in einer 4-Personen-Kabine gebucht und das war auch gut so. 

07.12.2025 Tanger
29 Stunden Fährfahrt nach Tanger gingen schnell rum. Ankunft war Sonntag schon 14:00 statt 17:00 und das war auch gut so. Schließlich hat die Passkontrolle 1 Stunde gedauert und bis ich vom Hafen am Hostel war nochmal über 3 Stunden (40 Minuten Bus suchen und warten, 2:00 Busfahrt, 30 Minuten laufen und suchen).
Im Hostel konnte ich mich gut mit anderen Reisenden vernetzen und viele Tipps bekommen wo man gut hinfahren kann und wie man dort hin kommt. Allerdings war das Hostel direkt in der Altstadt. Menschenmassen und aufdringliche Einheimische, die einem alle möglichen Dinge und Dienstleistungen verkaufen wollen sind jetzt nicht so meine Favoriten. 

08.12.2025 Tanger
20 km bin ich heute durch Tanger gelaufen. Vor allem zum und am Strand. Dafür bin ich ja schließlich her gefahren: um das warme Wetter am Meer zu genießen. 

09.12.2025 Tahardat
Heute bin ich 30 km aus der Stadt raus zu 'nem Campingplatz am Atlantik gefahren und kann mich von der Großstadt und dem Kulturschock erstmal erholen. Hier bleibe ich jetzt noch mindestens einen ganzen weiteren Tag. Ich habe mir sogar einen Bungalow gegönnt und gerade festgestellt, dass es das erste Mal nach 9 Nächten ist, dass ich mir das Zimmer/das Zugabteil/die Schiffskabine/den Nachtbus mit niemandem teile.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle habe ich dann endlich auch mal das richtige untoristische Tanger entdeckt. Wie man es früher ohne Google Maps oder ähnlichem überhaupt geschafft hat herauszufinden, wo die Vorortbusse losfahren, ist mir ein Rätsel. 
Da nicht klar war, wann der Bus überhaupt fährt, habe ich mich auch überreden lassen, ein Sammeltransport (aka Dolmuš, aka Marschrutka) zu nutzen. Erst wenn alle 18 Plätze besetzt sind, wird losgefahren. Unterwegs steigen aber nochmal mindestens genauso viele Leute zu. Ne Fahrt mit dem normalen Bus wäre vermutlich also gemütlicher gewesen.

10.12.2025 Tahardat
1 km vom Campingplatz entfernt ist ein kleiner Laden, wo ich gestern Nachmittag Cola und Snacks gekauft hatte. Also wollte ich dort heute früh Frühstück kaufen gehen. Aber er hatte leider zu. Nachmittags bin ich nochmal hin gelaufen. Immer noch zu. Da es den ganzen Tag stark bewölkt war und teilweise sogar regnete, hatte ich nichts anderes zu tun und bin gegen 16:00 nochmal hin. Und siehe da: jetzt hatte er offen. So komme ich auch auf 6 km "Wanderung". 

11.12.2025 Tahardat - Chefchaouen 
Chefchaouen ist wohl so ein Instagram Phänomen. Erst so richtig berühmt, seit hier Influencer rumhängen. Um vom Campingplatz hierher zu kommen, musste ich erst wieder 30 km nach Tanger rein und zudem noch an's andere Ende der Stadt. Da ich nur einen einzigen Bus am Tag gefunden hatte, der 12:00 ab Tanger hier her fährt, hatte ich eigentlich wenig Hoffnung, den zu schaffen. Mein Plan B war, mich am Busbahnhof einfach überraschen zu lassen, wo der nächste Fernbus hin fährt und dann dorthin zu fahren. 
Aber irgendwie hatte ich zügig gepackt und kaum stand ich an der Nationalstraße 1 kam schon ein Sammeltransport. Google Maps zeigte mir irgendwo einen Stadtbus zum Busbahnhof, der unsere Route kreuzen sollte, also stieg ich auf gut Glück an dieser Kreuzung aus. Und tatsächlich kam wieder nach nur 1 Minuten jener Bus und ich war sogar fast 1 Stunde vor Abfahrt am Busbahnhof. 2 1/2 Stunden später war ich dann hier im Rif-Gebirge.
In dem ganzen Bus waren übrigens ausschließlich Touristen, die für mich europäisch oder amerikanisch aussahen. Keine Einheimischen. In der Stadt ist dann aber doch alles voller arabisch aussehender Touristen. Das Hostel ist auch wieder mitten in der Altstadt und hat wieder 'ne coole Dachterrasse. Die einheimischen Verkäufer sind hier aber deutlich entspannter, als in Tanger und lassen einen tatsächlich nach einem sehr kurzen Gespräch weiter ziehen, ohne weiter zu nerven. Ich wollte mir auch angewöhnen, zu behaupten, dass ich aus Tschechien komme, in der Hoffnung, dass niemand weiß, wo das liegt. Aber gleich der Zweite, dem ich das weis machen wollte, antworte mir auf tschechisch, dass es da hezké holky (hübsche Mädchen) gäbe.

12.12.2025 Chefchaouen 
Frühs bin ich erstmal zum Busbahnhof gelaufen, um mir ein Ticket für morgen nach Fes zu kaufen. Dabei bin ich extra viele Umwege gegangen, um mal andere Teile der Stadt zu sehen. 
Danach ging es auf einen Berg, von wo ich einen guten Blick auf die Stadt und das dahinter liegende Rif-Gebirge hatte. Gerade, als ich oben war, fand das Freitagsgebet statt und der Ruf unzähliger Muhezzin schallte lange durch die Berge. Sonst scheinen die Moscheen eher mäßig besucht zu werden, aber zum Freitagsgebet war das nochmal anders. Da war die ganze Stadt auf den Beinen in die Moschee. 

13.12.2025 Chefchaouen - Fes
Morgens bin ich früh raus, weil 10:15 mein Bus nach Fes fuhr. Vor 9:00 geht hier generell gar nichts. Zwar ist Marokko eigentlich auf einem Längengrad, der 2 Zeitzonen weiter wäre, hat aber trotzdem die gleiche Zeit, wie Berlin. Also verschiebt sich das Leben einfach 2 Stunden nach hinten, ohne dass die Zeit umgestellt wird.
Für knapp 200 km hat der Bus 5 Stunden gebraucht und die Landschaft wird schon deutlich karger. Man kommt der Wüste langsam näher. Ich hatte mich schon gefreut, dass das Hostel in der Nähe des Busbahnhofes ist, aber Fes hat "natürlich" 3 Busbahnhöfe und der, wo ich ankam war weit weg. 🙄 Meine morgige Weiterreise startet nochmal von woanders, aber dort musste ich erstmal hin, um Bustickets zu kaufen.
Auf dem Weg zum Hostel bin ich dann auch "endlich" mal abgezogen worden. Ich hab extra kein Taxi genommen, sondern 30 Minuten auf den Stadtbus gewartet, der mich in die Nähe des Hostels bringen sollte. Von dort war es allerdings noch 1 km Fußweg durch die verwinkelte undurchsichtige Altstadt. Weder gibt es dort genaues GPS, noch ist Google Maps dort überhaupt eine Hilfe. Also hat sich mir gleich wieder ein "Guide" aufgedrängt. Dass der nicht kostenlos ist, war mir klar. Aber kurz vorm Hostel hat er extra noch ein paar Umwege durch extra enge und menschenleere Gassen eingelegt und dort plötzlich 30,- € für seine Dienste verlangt 😱. Auf 10,- € hab ich ihn immerhin runter handeln können. Passiert mir nicht nochmal. Rückzu nehm ich lieber nen Taxi. Teurer kann das auch nicht sein. Eigentlich stand Fes sowieso nicht auf meiner Liste, aber da ich hier sowieso umsteigen musste, dachte ich, es wäre Frevel mir die Stadt dann nicht wenigstens anzuschauen.

14.12.2025 Fes
Heute in Fes war deutlich entspannter. 1. Blicke ich inzwischen ein bisschen im Gewirr der Altstadt durch. 2. Bin ich viel aus der Altstadt raus und hab sie mir von oben angeschaut und ruhigere Viertel. Trotzdem hab ich von großen Städten erstmal genug und überlege, alle anderen "wichtigen" Städte Maroccos zu skippen. Heute Nacht geht's erstmal Richtung Wüste und danach wieder an's Meer, ist der derzeitige Plan.

15.12.2025 Erg Chebbi
Ich glaube, das war heute einer der intensivsten, überwältigendensten Tage, die ich je erlebt habe. Das lässt sich auf Bildern alles gar nicht darstellen.
Ich bin so froh, dass ich hier 'nen ganzen Tag und 'ne ganze Nacht in der Wüste und dann nochmal genauso lange im Ort direkt am Rand der Wüste entspannen und alles auf mich wirken lassen kann, da ich mit normalen Linienbussen hierher gekommen bin und weiter fahre und nicht von Fes 'ne 3-Tages-Tour gebucht habe, wo man Abends hier ankommt und am nächsten Morgen schnell weiter zum nächsten Ort fährt. 
Ich hatte bei Sahara irgendwie immer ein Bild vor mir, wo Reisende auf der Straße von Marokko durch das "Land-dessen-Namen-man-hier-nicht-nennen-darf" Richtung Mauretanien unterwegs sind. Endlose flache trockene Weite, wo feinkörniger Sand ständig die Fahrbahn verweht und hin und wieder mal ne Düne am Rand ist.
Hier bei Merzouga ist der Sand total fest, manchmal eher lehmig. Noch dazu hat es die letzten 2 Tage ordentlich geregnet und der Sand kann das Wasser nicht aufnehmen. Und Dünen überall. Bei 'ner 2 km Wanderung heute früh hatte ich gleich mal 120 Höhenmeter. Ständig ging es auf und ab. Dahinter beginnt dann ein flacher Teil, dessen Boden eher, wie Schotter ist. 
Arschloch-move des Tages: wenn ich es richtig verstanden habe, war zwar die 6 km Anreise von der Bushaltestelle zum Wüstencamp inklusive. Wenn ich allerdings nicht die Wüstentour für 70,- € buche, bei der die Abreise inklusive ist, soll ich für die Fahrt zurück in den Ort 30,- € zahlen 🖕.
Pfff, 'nen 5-km Marsch mit Gepäck durch die Wüste krieg ich morgen auch so noch hin. 
Müllfoto gibt's auch wieder. 
Und Fußspuren bin ich heute auch wieder gefolgt. Diesmal im Sand statt im Schnee und meinen eigenen, um wieder sicher zurück in's Lager zu finden.

16.12.2025 Merzouga 
Morgens hab ich erstmal wieder über 'ne Stunde den Sonnenaufgang in der Wüste genossen. Hat wirklich was mystisches. 
Dann ging es entlang der Autospuren mit Gepäck 4 km zu Fuß zum nächsten Ort Merzouga. War auch viel besser, die Strecke durch die Dünen noch einmal in Ruhe zu genießen, als da mit Auto durch zu heizen. 
Überraschung: das gebuchte Hostel im Ort gab es gar nicht. Angeblich war die Decke undicht und wegen des Regens der letzten Tage das Zimmer unbewohnbar. Ist klar. Aber mir wurde immerhin eine andere Ferienwohnung vermittelt. 
Als nächstes bin ich noch zu 'nem See in der Nähe gelaufen, der nur nach Regen existiert und sonst trocken ist. Dort habe ich dann auch Deutsche enttarnt, trotzdem sie sich mit Mietwagen mit marokkanischem Kennzeichen getarnt hatten. Vielleicht fahre ich morgen mit denen ein Stück mit, denn wegen Schnee im Atlasgebirge kam der Bus heute nicht hierher durch und dementsprechend existiert morgen keiner, der in meine Richtung fährt. Das ist wohl gerade das krasseste Wetter seit vielen Jahren. Am Meer gab es auch Überschwemmungen mit 40 Toten. Aber hier hinter dem Atlasgebirge ist alles gut. Zur Not bleibe ich einfach noch ein paar Tage länger irgendwo, bevor ich zur Küste fahre. Zum Glück habe ich ja Zeit.

17.12.2025 Tinghir 
Tinghir stand eigentlich gar nicht auf meiner Liste. Da es in den Bergen geschneit hat (wohl das erste Mal seit 10 Jahren) kam der Linienbus von Marrakesch in die Wüste gestern nicht durch und dementsprechend gab es heute keinen Bus aus der Wüste raus. Aber ich hab 'ne Mitfahrgelegenheit hierher gefunden und von hier fahren verschiedene Linienbusse Richtung Atlantik südlich an den Bergen vorbei. 
Tinghir ist endlich mal 'ne normale kleine Stadt. Außer mir hab ich hier keinen weiteren Touri gesehen, der aussieht, als würde er aus Europa Asien oder Amerika kommen. Statt Sandwüste gibt es jetzt seit 150 km Steinwüste. Ein (räudiges) Zimmer im Hotel kostet hier 5,- € / Nacht und da kaum jemand weiter hier ist, habe ich vom gebuchten Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad ein Upgrade auf Doppelzimmer mit eigenem Bad bekommen. Essen im Restaurant kostet ebenfalls 5,- €. Also finanziell könnte man hier eine Weile überleben. 
Ansonsten habe ich heute nach Jahrzehnten auf einmal den Clash Song "Rock the Casbah" (=arabische Burg oder Festung) verstanden.

18.12.2025 Ouarzazate 
Morgens ging es 3 Stunden mit dem Bus immer entlang eines fruchtbaren malerischen Tales durch die Wüste nach Ouarzazate. 
Die ganze Stadt wirkt, wie eine Filmkulisse. Ist sie irgendwie auch. "Game of Thrones", "Asterix und Kleopatra", etliche Jesus Filme, "Gladiator", "die Päpstin" und viele andere wurden hier gedreht. 
Abends stand dann noch das Finale im FIFA Arabien Cup mit Marokko - Jordanien an. Nach dem 3:2 Sieg nach Verlängerung war noch ziemlich lange Party in den Straßen. 
Im Hostel habe ich mal wieder einen 4-Bett-Schlafsaal ganz für mich alleine. Gefühlt habe ich das ganze Hostel für mich alleine. Für 5,50 €. Allerdings gibt es keine Heizung und draußen soll es nachts bis auf Null Grad runter gehen 🥶.

19.12.2025 Ouarzazate - Agadir
Da mein Bus nach Agadir erst 12:00 fuhr, konnte ich mal wieder richtig ausschlafen. Noch ein bisschen durch die Stadt schlendern und dann wieder 7 Stunden Bus fahren entlang eines fruchtbaren Flusslaufes durch die Wüste und Steppe Richtung Atlantik. 
Wie immer gab es zwischendurch eine Mittagspause. Leider verstehe ich die Ansagen immer nicht und weiß daher nicht, wie lange sie dauert und ob man es schafft, sich was zu Essen zu holen. Aber es scheinen wohl immer ca. 30 Minuten zu sein. Irgendwann startet der Bus dann den Motor und es wird Zeit, fertig zu werden und zu bezahlen. 2 x Hupen heißt "Boarding" und weiter geht's. 
Im Bus waren auch 2 Radfahrer, die meinten, dass die Fahrradmitnahme als Gepäck im CTS-Bus bisher immer problemlos funktionierte. Ich hatte ja auch überlegt, mein Fahrrad mitzunehmen, mich aber dagegen entschieden, weil ich nicht wusste, ob man es im Bus mitnehmen kann. 
Im übrigen hätte ich das eine Fahrrad haben können, da die Besitzerin es nicht wieder mit Flugzeug zurück nach Deutschland nehmen wollte. Leider wäre es erst nächste Woche soweit gewesen und da ist es zu spät für mich. 
Gepäck bekommt hier im Bus übrigens immer einen Gepäckanhänger und man bekommt es am Zielort nur mit dem dazugehörigen Ticket ausgehändigt. So kann im Gegensatz zu Flixbus nichts vertauscht werden oder "verloren gehen".

20.12.2025 Taghazout 
Agadir ist riesig und weitläufig, weil es nach einem Erdbeben 1960 in die Breite statt in die Höhe neu aufgebaut wurde. Also sind alle Wege weit. Mein Hostel war eher in einem Vorort. Öffentliche Busse fahren irgendwo irgendwann.
Morgens bin ich erstmal 45 Minuten zu 'ner Bushaltestelle gelaufen. Zu einem Bus, der mich zur Bushaltestelle bringen sollte, von wo der Bus zu "meinem" Strand fahren sollte. Auf den habe ich dann 1 geschlagene Stunde vergeblich gewartet, um dann am Ende doch ein Sammeltaxi zu nehmen, welches mich überraschenderweise für 20 km einen ganzen Euro gekostet hat. Naja, fast: 0,94 €. Als der Fahrer "zehn" meinte, dachte ich, 10 Euro und auch das wäre ok gewesen. Waren aber tatsächlich nur 10 Dirham.
Und jetzt bin ich in Taghazout, welches *der* Surferstrand Marokkos ist. Also alles voll mit hippen Europäern und Amerikanern hier. So ziemlich alle jünger, als ich. Auf einen Einheimischen kommen mindestens 10 "Weiße". Krasser Kontrast zu den letzten Tagen. 3,5 m hohe Wellen, 19°C Luft, 16°C Wasser. Auch krasser Gegensatz zu den letzten Tagen. 
Tagsüber wird gesurft, abends trifft sich das Touri- und Traveller Volk oben auf 'nem Berg wo es einen Wohnmobil-Stellplatz und 'ne Skaterrampe gibt 
2 Tage wollte ich sowieso hier bleiben und habe jetzt gleich spontan noch auf 3 verlängert, bevor es über Marrakesch zurück nach Tanger und von dort über Marseille nach Berlin geht.

21.12.2025 Taghazout 🏄‍♂️ 
Ausschlafen, Wäsche waschen, frühstücken, zum Strand gehen, Surfbrett ausleihen. 
Ich stand noch nie auf so einem Brett. Auch heute habe ich es im flachen Wasser höchstens mal geschafft, mich hin zu knien. Aber selbst darauf liegend auf 'ner Welle zu reiten fand ich schon krass. 
Heute Abend ist Eröffnungsspiel des FIFA Africa Cups Marokko - Komoren in Rabat und sicher gibt es wieder irgendwo Public Viewing.
Wie gesagt, ist Taghazout ein sehr unmarrokanischer Ort mit mindestens 10 x mehr Touris als Einheimischen (und dabei ist gerade gar keine Saison). Und ein Touri ist hipper als der andere. Trotzdem sind mir diese weltoffenen Hipster, die hier her kommen 1000 x lieber, als die Touris, die sich in ihren Hotelburgen verkriechen oder gar die dauernörgelnden Deutschen, die überhaupt nicht über den Tellerrand schauen. 
Und was mir noch aufgefallen ist: daher dass hier in Taghazout die "westlichen" Touris eh "das Sagen haben", gelten hier islamische Traditionen nicht viel. Das machen sich besonders marokkanische Frauen und Pärchen zu nutze und genießen hier Freiheiten, die sonst fast nirgends in Marokko üblich sind, wie öffentliches Händchen halten oder küssen. Kopftücher bei jungen Frauen sind hier auch deutlich seltener als sonst wo. Nur offen homosexuelle Paare sieht man dann doch nicht. So weit geht die Freiheit auch hier nicht.

22.12.2025 Taghazout 
Morgens wie immer auf der Terrasse mit Blick aufs Meer gefrühstückt und dann wieder runter an der Strand. Wieder Surfboard ausleihen, probieren, reinfallen, weiter probieren, Spaß haben bis die Wellen zu hoch wurden. 
Schick Couscous essen gehen, Sonnenuntergang beobachten. Ich kann mir echt gut vorstellen, hier öfter Weihnachten und/oder Neujahr zu verbringen. 
Mein Zimmer teilen ich mir hier übrigens mit 2 britischen Rentnern, die hier jeweils mehrere Monate den Winter überbrücken. 

23.12.2025 Taghazout - Marrakesch 
In so einem kleinen Ort, wie Taghazout gibt es zum Glück nur einen Platz, wo alle Busse und Taxis starten. Jetzt hieß es nur noch, auf das richtige "Pferd" zu setzen, da ja alle erst losfahren, wenn sie voll besetzt sind. Wenn man Pech hat, kann das auch bis zu einer Stunde dauern, weil morgens irgendwie alle nur aus Agadir hier raus kommen, aber niemand um die Uhrzeit zurück in die Stadt will. Zum Glück habe ich mich nicht vom erstbesten überreden lassen und nach nur 10 Minuten ging es los.
Der Busbahnhof in Agadir, an dem wir ankamen, war natürlich wieder 3 km von dem entfernt, wo die Busse nach Marrakesch abfuhren. Trotzdem war ich dort dann mehr als 2 Stunden zu früh, aber es war problemlos möglich, mein Ticket für einen früheren Bus umzutauschen und so bin ich schon 2 Stunden früher in Marrakesch. 
Selbst auf der gerade einmal 3:45 Stunden dauernden Fahrt gab es die obligatorische 30 Minuten Mittagspause.
Eigentlich hatte ich ja die Schnauze voll von Städten, aber nach über 1 Woche in Wüste und Kleinstädten fühle ich mich bereit für 24 Stunden Marrakesch und ich habe diesmal auch sehr genau drauf geachtet, dass mein Hostel nicht in der Altstadt, sondern in Bahnhofsnähe ist. Bisher finde ich es hier sogar weniger stressig, als in Fes oder Tanger.

Und hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der FIFA Africa Cup gerade in Marokko stattfindet? Ist ganz cool, dass überall auch viele Touristen aus ganz Afrika hier sind. 

24.12.2025 Marrakesch 

Heute früh die worst-case-Nachricht per WhatsApp und Mail: meine Tanger - Marseille Fähre am 27.12. wurde wegen Wetter komplett gecancelt. Die nächste geht erst 3 Tage später. Nach den vorherigen 3 morgendlichen Schockmomenten (Flixbus Andorra - Barcelona ausverkauft; gemerkt, dass der Hafen Tanger Med irgendwo im nirgendwo ist; alle Busse aus Merzouga gecancelt) ist das wirklich die Steigerung. Wahrscheinlich sollten mich die anderen 3 nur auf das vorbereiten.

Ich bin erstaunt über mich selbst, wie ruhig ich das aufnehme. 

Aber es gibt halt günstige Flüge von Marrakesch und Agadir direkt nach Berlin. 

"Allah" will also, dass ich Weihnachten unbedingt am Meer in 'ner Kleinstadt verbringe, statt im Zug und in Tanger. Dass ich noch 1 Tag mehr in Marokko habe und trotzdem 2 Tage früher zu Hause bin. Nicht die schlechteste Fügung. Ich hab's versucht, ohne zu fliegen. Es sollte nicht sein.

Also hab ich "schnell" mal 1 Flug nach Berlin gebucht, Ticket nach Tanger in Ticket nach Essaouira umgetauscht, Unterkunft Tanger gecancelt, Unterkunft Essaouira gebucht, Flixbus Marseille - Berlin gecancelt. 

Jetzt hab ich also doch noch rausgefunden, dass Fliegen ziemlich genau die Hälfte kostet, im Vergleich zu Fähre+Bus+Bahn. Und das, wenn man relativ spontan bucht. Und als Fluggast würde man noch ordentlich Entschädigung bekommen in so einem Fall. Bei der Fähre nicht. Bei Flixbus und dem Zug nach Tanger bekomme ich nur jeweils rund 50 % Rückerstattung und bleibe auf den restlichen Kosten sitzen. 

Na dann wieder ab an den Strand!





Für Übernachtungen habe ich ziemlich genau 300,- € ausgegeben. In 30 Tagen wären das im Schnitt genau 10,-€/Nacht. Allerdings habe ich 
7 x im Zug (2x), Bus (2x) oder auf der Fähre (3 x) übernachtet. 300,- € auf die übrigen 21 Nächte wären dann 14,30 € / Nacht im Schnitt. Von 5,- € in Tinghir und Ouarzazate bis 50,- € im Sahara-Camp (inkl. Dinner und Lunch) war alles dabei.
Bei Verpflegung bin ich diesmal deutlich unter 10,- € / Tag geblieben. Ca. 8,50 €. Einerseits benötige ich weniger, wenn ich nicht Rad fahre. Außerdem sind Lebensmittel (insbesondere im Imbiss bzw. Restaurant) deutlich preiswerter, als in Italien, im Baltikum oder gar in Skandinavien. 

Fahrtkosten waren insgesamt 571,40 €
   18,00 € Berlin - Freiburg ICE
   38,75 € Freiburg - Toulouse Flixbus
   38,75 € Toulouse - Arinsal Andbus
   32,80 € Arinsal - Barcelona Alsa Bus
   12,65 € Barcelona Fahrradmiete und Metro
 105,00 € Barcelona - Tanger Fähre
     2,20 € Tanger Stadtbusse
   10,50 € Tahardat - Chefchaouen CTM-Bus
   14,00 € Chefchaouen - Fes CTM-Bus
   19,00 € Fes - Merzouga Supratours-Bus
     0,00 € Merzouga - Tinghir Mitfahrgelegenheit 
     5,50 € Tinghir - Ouarzazate CTM-Bus 
   15,00 € Ouarzazate - Agadir CTM-Bus 
     1,50 € Agadir - Taghazout Bus & Sammeltaxi
   14,00 € Taghazout - Marrakesch Supratours-Bus
   10,40 € Marrakesch - Essaouira Bus
 122,43 € Flug Marrakesch - Berlin Ryanair


Gecancelt:
   25,70 € Marrakesch - Tanger Nachtzug 1.Klasse
 125,36 € Tanger - Marseille Fähre
   54,00 € Marseille - Freiburg Flixbus 
   39,00 € Freiburg - Berlin Flixtrain 

Freitag, 24. Oktober 2025

Italien 🇮🇹 - Albanien 🇦🇱 - Griechenland 🇬🇷 Oktober 2025 mit Rad

Jetzt wo es in Berlin kalt und eklig wird, muss ich mich endlich in den Süden verziehen. 
Zuerst noch einen kleinen Abstecher nach Prag, wo ich mich mit Kumpels aus Cottbus, KW, Hoywoy und Berlin traf. 
Die Fahrradtouren gibt es übrigens auf: komoot

2.10.2025 Bad Schandau - Prag 150 km 🚴‍♂️
 
 
4:20 frühs los mit Regios bis Bad Schandau und von dort in 10 Stunden 150 km mit Fahrrad bis Prag fast immer schön an Elbe und Moldau entlang. 

3.10.2025 Prag
Výstaviště und abends sehr schönes Punkkonzert in Anděl: "Přísun Povolen" und noch 3 gute Bands im Keller der Kneipe "Brouk". Oben die Kneipe kleiner als meine Küche und kriegst nix mit, dass da Konzert sein soll. Und dann unterirdisch ein Gewölbe mit Bühne, Bar usw.

4.10.2025 Prag
Fußball Kellerduell in der ersten tschechischen Liga: Dukla Prag - FK Teplice 1:3

5.10.2025 Prag 45 km 🚴‍♂️
Zeit totschlagen, zwischen Checkout aus dem Hostel 11:00 und Abfahrt des Busses nach Bologna 21:00. Nochmal schöne Radtouren durch Prag gemacht.

Diesmal schläft das Fahrrad unten im Gepäckfach des Flixbusses nach Bologna. 

6.10.2025 🇮🇹 Bologna - Ravenna 100 km 🚴‍♂️
Österreich habe ich jetzt zum dritten Mal in drei Monaten im Bus verschlafen. Und werde es Ende Oktober vermutlich nochmal im Zug tun. Zählt das dann trotzdem als besucht 🤔?
Dank übereifriger Grenzer hat die Einreise nach Bayern, wie im letzten Jahrhundert 55 Minuten gedauert. Dadurch ging es erst 12:00 in Bologna los und ich habe es nicht mehr vor Sonnenuntergang zur Adria geschafft, sondern bin jetzt 7 km davor. 
Wie erhofft, hat mich Italien mit über 20 °C empfangen ☀️😎.

7.10.2025 Ravenna - Cailungo/San Marino 🇸🇲 81 km 🚴‍♂️
Klingt vielleicht komisch, aber ich habe mir vorgenommen, langsamer und weniger zu fahren. Heute nur 81 km, in Zukunft noch weniger und vielleicht mehr Zug. 
In San Marino bin ich aber freiwillig 4 km Umweg gefahren, um allzu krasse Steigungen zu vermeiden. Wie viel ich trotzdem bergauf geschoben habe, bleibt mein Geheimnis. 
Vorher war ich endlich noch in der Adria baden. Gefühlt als einziger. Den Einheimischen scheint es zu kalt zu sein. Viele Touri Orte sind jetzt wie ausgestorben. Da könnte man echt Endzeit Szenarien drehen.

Woran ich mich vermutlich nicht mehr gewöhnen werde ist, dass die Strände fast alle verpachtet sind. Und dann noch dazu jetzt geschlossen. Man kommt also kaum an's Meer ran 😔.
Ich schwöre, ich werde in Zukunft in Deutschland immer Kurtaxe zahlen. Irgendwie finde ich das System besser.

8.10.2025 San Marino 10 km 🚶
Das Fahrrad habe ich heute stehen lassen und das war eine gute Idee. Ein bisschen deprimierend, mit dem Bus in 2-3 Minuten da lang zu fahren, wofür ich mit Rad knapp 1 Stunde gebraucht habe. 
Ja, ganz nice die alte Stadt auf dem Berg. Runterzu dann gelaufen. Google meinte: "mach doch ne schöne Rundfahrt durch's Land mit dem Bus Nr. 6."
Aber das war leider der Schulbus und der nahm niemanden sonst mit. Der Bus zum Campingplatz war leider genau 1 Minuten vorher abgefahren und der nächste kam erst 90 Minuten später. Also weiter laufen. Aber ging ja immer bergab.

9.10.2025 San Marino 🚴‍♂️ Decathlon 🚴‍♂️ Rimini 🚄 San Salvo Marina 
Ca. 350 km weit gekommen nach Süden. 50 mit Fahrrad, 300 mit Regionalzügen. Irgendwas treibt mich schon wieder zur Eile. Warum nur eigentlich? Zeitdruck habe ich wirklich nicht. Die Strecke Rimini - Ancona sah vom Zug aus wirklich gut zum Rad fahren aus. 
Vorher aber erstmal aus San Marino wieder den Berg runter gedüst. Weil die einzige Nebenstrecke gesperrt war, leider auch ein paar km auf der Hauptverkehrsstraße. Dann nochmal 17 km "in die falsche Richtung", zu Decathlon, 'ne neue Isomatte kaufen und die 17 km wieder zurück zum Bahnhof in Rimini. 
Mit dem "Italia in Tour" Ticket kann ich jetzt 3 Tage lang für insgesamt 35,- € so viel mit Regionalzügen fahren, wie ich will. Die Hälfte bis zum Hafen in Brindisi hab ich heute schon mal in 5 1/2 Stunden hinter mich gebracht. Immer schön an der Adria Küste entlang. 
Kurz vor Sonnenuntergang (derzeit 18:30) ausgestiegen, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Alle Campingplätze haben schon Winterpause. Aber in San Salvo Marina hab ich nen Parkplatz direkt am Meer entdeckt, auf dem schon 5 Wohnmobile stehen. Ist zwar irgendwie mitten im Ort. Aber der Ort ist außerhalb der Saison quasi wie ausgestorben. 
Wettertechnisch war Italien auf jeden Fall 'ne gute Wahl für diese Jahreszeit bisher. Tagsüber immer über 20 °C, nachts nie unter 10 °C. Regen bisher nicht 1 Tropfen. 

10.10.2025 San Salvo Marina 🚴‍♂️ Termoli 🚄 Bari 🚴‍♂️ Mole di Bari
Morgens 28 km am Meer entlang (leider auch wieder oft auf der Hauptverkehrsstraße) nach Termoli geradelt. 200 km mit Zug nach Bari. Und nochmal 35 km meist direkt neben der Autobahn zum Schlafplatz zwischen riesen Kakteen und der Adria. Campingplätze haben alle schon zu, sonst hätte ich ja vielleicht auch mal 'nen Ruhetag eingelegt. Privat ist der Strand auch hier im Süden überall, aber ca. jedes 10. Grundstück ist verlassen. Daher hat man dann doch mal die Chance ans Meer zu kommen und dort auch zu übernachten.

11.10.2025 Mole di Bari 🚴‍♂️ Brindisi Hafen 100 km
Sonne, Meer, Rückenwind. Da hab ich den dritten Tag meines Zugtickets verfallen lassen und bin die 100 km bis zum Hafen in Brindisi durchgeradelt. Viele Kilometer durch endlose Olivenhaine, aber auch Dutzende an der Autobahn entlang. Geht zwar schnell und ist wenig Verkehr. Aber schön ist anders. Da bin ich dann lieber freiwillig an der Küste öfter durch Sand und Kies gefahren. 
Wenn alles gut geht, bin ich morgen früh in Griechenland und morgen Abend in Albanien. 

12.10.2025 Brindisi 🇮🇹 🛳️ Igoumenitsa 🇬🇷 🚴‍♂️ 58 km Ksamil 🇦🇱
Dass ich heute zum ersten Mal griechischen Festland-Boden betreten habe, klingt vermutlich ein wenig seltsam, wenn man weiß, dass ich ansonsten bisher jedes europäische Land auf dem Festland bereist habe, welches größer als Andorra ist. (Andorra kommt im Dezember dran.)
Allerdings bin ich von Griechenland gleich erstmal weiter nach Albanien (zum dritten Mal nach 2002 mit Motorrad und 2018 mit Öffis). Mein ursprünglicher Plan war gewesen, von Italien mit der Fähre nach Vlora zu fahren und dann an der Küste entlang nach Griechenland zu radeln. Hinter Vlora hat man die Wahl über den 1024 m hohen Llogara-Pass oder durch einen 6 km langen Tunnel zu fahren. Das und die albanische Staatsstraße entlang der Küste, wo ich als Radfahrer immer direkt am Abhang fahren würde, haben mich dazu bewegt, den Abschnitt Vlora - Ksamil lieber zu überspringen. Statt, wie geplant in Borsh hänge ich dann jetzt lieber ein paar Tage in Ksamil, nicht weit von der griechischen Grenze am Strand rum. 
Auf der Fähre von Italien waren außer mir 6 Fahrradtouristen (kurioserweise alle aus Frankreich bzw. der französischsprachigen Schweiz). 2 sind auch extra von Kroatien mit Fähren über Italien gefahren, um die Berge in Montenegro und Albanien zu umschiffen. Die anderen 4 sind gerade wegen der Berge nach Albanien und Montenegro übergesetzt. 

13.10.2025 Ksamil - Borsh 🇦🇱 🚴‍♂️ 50 km
Ksamil lud mich irgendwie nicht zu 'nem Ruhetag ein. Zu städtisch, zu touristisch. Also wollte ich doch nach Borsh an den Strand fahren und dort 'nen Ruhetag machen. 2 x je 200 Höhenmeter auf der Küstenstraße hochgequält. In Borsh haben auch alle Campingplätze geschlossen. Aber der ganze Strand steht voll mit Campern. Also habe ich mich einfach dazu gestellt. 

14.10.2025 Borsh - Ksamil 🇦🇱 🚴‍♂️ 50 km
Da in Borsh eh nix auf hat und sich in 2 Tagen Starkregen ankündigt, will dann lieber auf 'nem festen Campingplatz sein, der 135 km entfernt ist. Also lieber doch heute gleich wieder zurück nach Ksamil. Wieder ordentlich Höhenmeter. Aber gleich zu Beginn und am Vormittag, als es noch nicht so warm war. Mittags in Ksamil angekommen, Zeit aufbauen und am Strand chillen. 

15.10.2025 Ksamil 🇦🇱 - Camping Sofas 🇬🇷 🚴‍♂️84 km

Ab 5:30 war an keinen Schlaf mehr zu denken, weil die Baustelle auf dem Nachbargrundstück anfing zu arbeiten. Also saß ich nach morgendlichem Bad in der Adria 8:00 schon im Sattel. Wieder zurück nach Griechenland. Wieder endloser Grenzstau, an dem ich aber mit Fahrrad vorbei fahren konnte. 
1240 Höhenmeter insgesamt heute. Ruhetag ist wirklich nötig.

16.10.2025 Ruhetag Camping Sofas 🇬🇷 
Heute ist genau die Hälfte der Reise rum. Hier lässt es sich ein paar Tage aushalten. 
Ich glaube, ich bin da angekommen, wo ich auf dieser Reise hin wollte: im Warmen, am Meer, ohne viele Leute, preiswert. Einsame Bucht in Griechenland an der Adria. Weit und breit nix außer dem Campingplatz, der 10,50 € pro Nacht kostet. 20°C Lufttemperatur, 22°C Wassertemperatur. Außer mir noch ca. 30 andere Camper. Fast alles Deutsche, Österreicher oder Schweizer. Aber immerhin Camper und keine Pauschaltouristen. Unter anderem auch 2 Radfahrer, die ebenfalls eine längere Auszeit nehmen und mehrere Monate unterwegs nach Athen bzw. Istanbul sind. 
Nach 2 Wochen ohne einen Tropfen Regen bin ich jetzt allerdings schon ganz gespannt, ob der Campingplatz auch den Anforderungen an 50 - 100 Liter Regen in 1 1/2 Tagen genügt. Aber ich bin da optimistisch. Wahrscheinlich ist der Regen nötig, um mich mal zu Ruhetagen zu zwingen 😁.

17.10.2025 Ruhetag Camping Sofas 🇬🇷
Ich glaube, die Ankündigung des Dauerregens hatte nur den Zweck, mich zu Ruhetagen zu zwingen. 9:00 morgens war der Regen quasi vorbei. Den Rest des Tages am Strand chillen mit Sebastian, dem Radfahrer mit Ziel Istanbul. Und tatsächlich merke ich auch endlich, dass ich jetzt gar kein Ziel mehr habe. Bisher wollte ich immer nach Prag, Ravenna, San Marino, Rimini, Termoli, Bari, Brindisi, Ksamil, Borsh, Sofas. Ab jetzt ist's für 7-10 Tage egal, wo ich hinfahre. Einfach los, ohne Ziel.

18.10.2025 Camping Sofas - Pidima Kiras 🇬🇷 🚴‍♂️ 62 km, 1200 Höhenmeter
Weiter geht's. Nur 62 km weit, dafür 1200 Höhenmeter. So wirklich brauche ich das nicht. Diesmal auch ein paar km auf der E 55, statt daneben. Aber die war extrem leer. Dafür 22 °C Luft- und Wassertemperatur und am Abend 2 km Sandstrand ganz für mich alleine.

19.10.2025 Pidima Kiras - Bela 🇬🇷 🚴‍♂️ 88 km
Nach 25 km die bisher größte Herausforderung der Tour. In Preveza geht ein Tunnel unter dem Meer entlang, durch den man nicht Rad fahren darf. Der spart 80 km um die Bucht herum. Man hört so, es soll für Räder einen Shuttle geben. Wenn man von Süden kommt, fährt man in die Mautstation und dort ist dann der Shuttle. Aber ich kam von Norden. Da ist die Mautstation ja erst hinter dem Tunnel 🤔.
Am Tunnel warteten schon 2 weitere Radfahrer und eine vierte kam noch hinzu und irgendwann haben wir tatsächlich den Shuttle organisiert bekommen. Alle 4 Räder hinten in den Transporter, 3 Personen noch stehend dazu und ab. Weil offensichtlich nicht ganz so Gesetzeskonform gibt es kein Foto davon. 
Ein paar Kilometer sind wir dann tatsächlich zu viert unterwegs gewesen. 2 fuhren dann in eine andere Richtung weiter und ich mit Valerie die restlichen 65 km gemeinsam zum nächsten coolen Strand an der Adria. 

20.10.2025 Bela - Polukarpou 🇬🇷 🚴‍♂️ 97 km 
Auf der Suche nach 'nem Frühstück habe ich aus Versehen Asterix und Lucky Luke in Landessprache gefunden. Dann kann ich ja Griechenland morgen beruhigt verlassen.
Eine Frage und eine Erkenntnis haben mich aber heute noch beschäftigt.
Der Sicherheitsfanatiker in mir hat ja für nächste Woche 'nen Zugticket von Bologna nach München gekauft. Und morgen geht's deshalb zurück nach Italien. Hätte ich das Ticket nicht: würde ich weiterfahren nach Athen, Thessaloniki, Istanbul, Varna und von dort zurück fliegen/Zug fahren versuchen? Ich weiß es nicht. Kam mir heute so als Idee. Erkenntnis: bei Strecken, die einfach so los gehen, kein Rückticket kaufen, sondern unterwegs sehen, wo es mich hintreibt!
Frage hat damit zu tun, dass ich heute durch zwei Roma Siedlungen gefahren bin. Ganz Klischee bestand die eine ausschließlich aus Zelten und die andere befand sich direkt neben einer Mülldeponie und war aus Teilen gebaut, die man dort halt so findet. Warum ist das so häufig so? In so vielen Ländern auf dem Balkan und in der Slowakei immer das gleiche. Gibt's da keinen Weg raus? So wie es ist, will doch niemand, dass es bleibt, oder? Immerhin wurde ich diesmal nicht mit Steinen beschmissen. 

21.10.2025 Polukarpou - Patras 🇬🇷 🚴‍♂️ 20 km + 15 km Sightseeing 
Weil der wilde Schlafplatz echt schlecht versteckt war und von der anderen Seite sogar dieses Schild irgendwo stand, habe ich vor Sonnenaufgang (ist ja erst 8:00 derzeit) das Zelt abgebaut. Ein letztes Mal in Griechenland in der Adria gebadet, zur Fähre über den Golf von Korinth, welche für Radfahrer praktischerweise kostenlos ist. Wie immer beim Bäcker lecker Frühstück geholt. Das werde ich spätestens in Deutschland vermissen. Ticket nach Bari 🇮🇹 für heute gekauft, den Hafen gesucht und noch über 5 Stunden Zeit gehabt bis zum Boarding. Abgesehen von Prag war Patras bestimmt die größte Stadt dieser Reise bisher und hat mich dementsprechend erschlagen. Aber einmal Gyros-Pita musste ich dann doch wenigstens auch noch essen. Noch 'ne Weile am Ufer gechillt und dann wirklich ab, zurück nach Italien. Fühlt sich irgendwie, wie Rückreise an. Als ob die Reise bald endet. Aber ein paar Tage hab' ich ja noch.

22.10.2025 Patras 🇬🇷 - Bari 🇮🇹 🛳️ - Ancona 🚄
17:30 gestern war Abreise in Patras 🇬🇷. "Premium" Schlafplatz in irgend einer Ecke auf der Fähre gehabt. Kalle aus Hamburg getroffen, der nach Griechenland gewandert ist und jetzt auch auf der Rückreise.
10:00 Ankunft Bari 🇮🇹. Bisschen Sightseeing. 13:00 weiter, erstmal Richtung Ancona, wieder mit Regionalzügen für 35,- € für 3 Tage. Zwischendurch Abendbrot- und Strand-Pause in Pescara und jetzt auf den Zug nach Rom warten, der 3:30 frühs fährt. 

23.10.2025 Ancona 🚄 - Rom - Vatican 🇻🇦 - Pisa - Savona
Morgens (also gegen 2:00 nachts) ein bisschen Ancona Sightseeing gemacht (11 km🚴‍♂️). 7:30 in Rom angekommen. 
Zum Colosseum, zum Vatikan (16,5 km 🚴‍♂️). Nach 3 Stunden war ich schon komplett übersättigt und bin weiter zum Zug nach Pisa. 

24.10.2025 Savona 🚄 Ventimiglia 🚴‍♂️ Menton 🇫🇷
Bis Savona bin ich noch mit Zug gekommen. Dort hatte ich dann von 1:00 bis 3:00 nachts Zeit für Sightseeing. Sehr interessant um diese Uhrzeit. Ich hatte noch nie von der Stadt gehört. Hat mir aber sehr gut gefallen. In 2-3 Tagen werde ich die Stadt vermutlich nochmal belebt erleben. Mal schauen, ob sie mir dann immer noch gefällt. 
Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich dann in Ventimiglia und bin noch die 15 km nach Menton in Frankreich 🇫🇷 rüber geradelt, hab am Strand der Cote d'Azur entspannt und später 'nen Campingplatz auf 100 Meter Höhe mit direktem Blick auf's Meer bezogen. Das erste Mal seit 1 Woche, dass ich auf 'nem Campingplatz bin. 

25.10.2025 Menton 🇫🇷 - Monaco 🇲🇨 - Menton 🚴‍♂️ 56 km 
Ich bin vermutlich fast jede Straße in Monaco mal abgefahren. Von Ost nach West, von Nord nach Süd. Inkl. Aufzügen, Rolltreppen und Treppen (mein Rad war ja heute unbepackt, weil das Gepäck auf dem Campingplatz blieb). Vor dem Casino und vor dem Palast wurde ich von Security bzw. Polizei verjagt. Vor beidem darf man mit Fahrrad weder stehen bleiben, noch es schieben, noch es irgendwo anschließen 🙄.
Insgesamt war ich doppelt so lange dort, wie in Rom. Ist ja bestimmt auch ca. 10 x so groß, wie Vaticano (?). [Edit: Monaco ist laut Wikipedia mit 2,084 km² nicht mal 5 x so groß, wie Vatikan (0,44 km²) und der am dichtest besiedelte Staat der Welt.]
Strand war auch nicht gut. Zum baden bin ich wieder nach Frankreich gefahren. 
Ansonsten war Monaco viel abwechslungsreicher und interessanter, als gedacht.

26.10.2025 Menton 🇫🇷 - Albenga 🇮🇹 Ciclovia Tirrenica 🚴‍♂️ 90 km 
Rein zufällig lag eine ca. 35 km lange ehemalige Bahnstrecke auf meiner Route von der französischen Riviera Richtung Genua. Unter anderem ging es durch mehrere Tunnel. Wenn nicht, dann am Strand unter Palmen 🌴. War sehr schön. Allerdings holen Sonntags wohl die Hälfte der Italiener ihre Rennräder raus. Und die andere Hälfte leiht sich Leihräder und fährt, als würde sie sonst nie Fahrrad fahren (macht sie wahrscheinlich auch sonst nicht). Daher war die Route ziemlich voll. Aber trotzdem schön. 
Inzwischen ist es schwierig, Ende Oktober noch offene Campingplätze zu finden. Google ist da keine große Hilfe. Da muss man so richtig mit Einheimischen reden. 14:30 dachte ich, hier bleiben ich. Aber der Platz war zu. 17:00 hatte ich endlich was gefunden. Und 17:25 ist ja jetzt schon Sonnenuntergang. Dafür bin ich wieder direkt am Meer ⛱️🌊.
Für die letzten 2 Tage habe ich schonmal Anfragen per Mail an verschiedene Campingplätze geschickt.

27.10.2025 Albenga - Genua Vesima 🇮🇹 🚴‍♂️ 74 km

Jetzt ist es passiert: ich bin 1 Tag zu früh an meinem Ziel angekommen. Mein Zug nach Deutschland fährt erst übermorgen.
Also endlich nochmal ein Ruhetag am Meer, 17 km vor Genua. Italien hat sich heute ein bisschen Mühe gegeben, dass mir der Abschied nicht so schwer fällt: das erste Mal, dass ich mit Jacke losfahren musste, von den heutigen 70 km waren mindestens die Hälfte auf der Staatsstraße SS1. Gegenwind und Umleitungen über Berge gab's noch gratis dazu. Gleich morgens hatte mich beim Baden im Meer eine Monsterwelle umhergewirbelt und beim Aufkommen auf dem steinigen Boden hab ich mir mehrere Abschürfungen geholt. Nach meiner Abreise am Mittwoch ist sogar 3 Tage Regen angesagt.
Der Campingplatz, wo ich die nächsten 2 Nächte sein werde, ist noch teurer, als der in San Marino. Auf Anfrage per Mail wurde mir gestern 24,- € pro Nacht genannt und ich hatte eigentlich gehofft, das noch runter handeln zu können, wenn klar wird, dass ich nur mit Fahrrad und kleinem Zelt unterwegs bin. Aber im Gegenteil, wurde mir bei der Ankunft ein Preis von 35,- € pro Nacht (fünfunddreißig 😲!!!) genannt und ich konnte mich zum Glück auf das 24,- €-Angebot per Mail berufen. 

Dafür gibt es ein "wunderbares" Fleckchen Schotter zwischen Staatsstraße und Eisenbahn und unterhalb der Autobahn.
Immerhin mit Lärmschutzwand,  Hängemattenbäumen, Fahrradunterstellplatz und eigenem Zugang zum Meer.
Auch, wenn ich etwas ausgelaugt bin, Spaß hatte ich trotzdem. Schließlich ging es ja trotzdem die ganze Zeit am Mittelmeer entlang und morgens und abends war ich drin baden.
Noch was kurioses: Heute Morgen wollte ich natürlich ganz brav den Campingplatz der letzten Nacht bezahlen, von dem mir kein Preis genannt worden war. Die Rezeption war im Gegensatz zu gestern Abend auch offen. Aber niemand drinnen. Gestern hatte ich gar nicht gesehen, dass direkt nebenan noch ein weiterer Campingplatz war und irgendjemand versuchte mir begreiflich zu machen, dass ich mich dort melden solle. Dort war auch jemand in der Rezeption. Derjenige kann mit rüber zu meinem Campingplatz, fand dort auch niemanden. Begutachtete mein Fahrrad und sagte was von 10,- €, die ich ihm bar ohne Quittung gab und er sich in die Tasche steckte. Ob ich da jetzt den richtigen Platz bezahlt habe oder den falschen oder er sich das privat eingesteckt hat, werde ich wohl nicht rausfinden, jedenfalls bleibt mein Geld dort irgendwie am Ort. Im übrigen hatte der Ort noch ca. 10 weitere Campingplätze, aber außer den beiden direkt nebeneinander hatten wirklich alle geschlossen.
 
28.10.2025 Ruhetag Camping Vesima 🇮🇹 
Am Strand chillen, in der Hängematten chillen, tatsächlich zum ersten Mal auf der Reise 'ne Pizza essen, die nicht der Backtheke des Supermarktes kommt. Sondern vom türkischen Imbiss auf Pappteller mit Plastikbesteck 😆

29.10.2025 Vesima 🚴‍♂️ Genua 🚄 Mailand 🚄 München 
Um 6:00 war ich Dank der Staatsstraße über mir wach. Noch ein letztes Mal im Mittelmeer baden, ein letztes Mal Zelt abbauen, nochmal für 19 Kilometer in den herausfordernden Berufsverkehr nach Genua einreihen. Danach hätte ich erstmal Urlaub gebraucht 😉. Übrigens war in Italien der Verkehr zwar erwartungsgemäß sehr chaotisch. Aber die Autofahrer waren meist sehr aufmerksam. Sie blinken zwar fast nie, aber machen fast immer Schulterblick und übersehen mich dadurch nicht. Möglicherweise, weil sie sowieso ständig damit rechnen, dass von jeder Seite jederzeit, Motorroller angedüst kommen. 
Noch schnell 1 Stunde Genua Sightseeing. Mit Regio nach Mailand. Dort auch nochmal 1,5 Stunden Sightseeing. 
Und 18:00 mit 1:10 Stunden Verfrühung (zum Glück schon Wochen vorher angekündigt) den ÖBB Nightjet nach München bestiegen.

🚴‍♂️ zurückgelegte Kilometer auf dem Fahrrad: 1513 km


Fahrkosten insgesamt 💶 397,90 €
  7,- € Fahrrad Nahverkehrsticket bis Bad Schandau
12,- € Nahverkehr Prag 
58,- € 🚍 Prag - Bologna inkl. Fahrrad
3,60 € Nahverkehr San Marino
35,- € "Italia in Tour" 3 Tage 🚄
4 x 3,50 € = 14,- € Fahrradticket 🇮🇹 (In manchen Regionen braucht man es, in anderen nicht.  Kontrolliert wurde es nie)
42,- € 🛳️ Fähre Brindisi 🇮🇹 - Igoumenitsa 🇬🇷
  4,- € 🛶 Butrint Fähre 🇦🇱
  5,- € Trinkgeld Preveza Tunnel Shuttle
  0,- € 🛳️ Fähre Antonio - Patras 🇬🇷 
87,- € 🛳️ Fähre Patras 🇬🇷 - Bari 🇮🇹
35,- € "Italia in Tour" 3 Tage 🚄
74,80 € Nachtzug Milano - München inkl. Fahrrad 
  7,- € Fahrrad Nahverkehrsticket München - Berlin

Marokko 🇲🇦 und Andorra 🇦🇩 - Backpacking Dezember 2025

Im Dezember soll es nach Marokko gehen. Erstens hoffe ich, dass es dort warm ist und zweitens dem ganzen (Vor-)Weihnachtstress z...