Freitag, 24. Oktober 2025

Italien 🇮🇹 - Albanien 🇦🇱 - Griechenland 🇬🇷 Oktober 2025 mit Rad

Jetzt wo es in Berlin kalt und eklig wird, muss ich mich endlich in den Süden verziehen. 
Zuerst noch einen kleinen Abstecher nach Prag, wo ich mich mit Kumpels aus Cottbus, KW, Hoywoy und Berlin traf. 
Die Fahrradtouren gibt es übrigens auf: komoot

2.10.2025 Bad Schandau - Prag 150 km 🚴‍♂️
 
 
4:20 frühs los mit Regios bis Bad Schandau und von dort in 10 Stunden 150 km mit Fahrrad bis Prag fast immer schön an Elbe und Moldau entlang. 

3.10.2025 Prag
Výstaviště und abends sehr schönes Punkkonzert in Anděl: "Přísun Povolen" und noch 3 gute Bands im Keller der Kneipe "Brouk". Oben die Kneipe kleiner als meine Küche und kriegst nix mit, dass da Konzert sein soll. Und dann unterirdisch ein Gewölbe mit Bühne, Bar usw.

4.10.2025 Prag
Fußball Kellerduell in der ersten tschechischen Liga: Dukla Prag - FK Teplice 1:3

5.10.2025 Prag 45 km 🚴‍♂️
Zeit totschlagen, zwischen Checkout aus dem Hostel 11:00 und Abfahrt des Busses nach Bologna 21:00. Nochmal schöne Radtouren durch Prag gemacht.

Diesmal schläft das Fahrrad unten im Gepäckfach des Flixbusses nach Bologna. 

6.10.2025 🇮🇹 Bologna - Ravenna 100 km 🚴‍♂️
Österreich habe ich jetzt zum dritten Mal in drei Monaten im Bus verschlafen. Und werde es Ende Oktober vermutlich nochmal im Zug tun. Zählt das dann trotzdem als besucht 🤔?
Dank übereifriger Grenzer hat die Einreise nach Bayern, wie im letzten Jahrhundert 55 Minuten gedauert. Dadurch ging es erst 12:00 in Bologna los und ich habe es nicht mehr vor Sonnenuntergang zur Adria geschafft, sondern bin jetzt 7 km davor. 
Wie erhofft, hat mich Italien mit über 20 °C empfangen ☀️😎.

7.10.2025 Ravenna - Cailungo/San Marino 🇸🇲 81 km 🚴‍♂️
Klingt vielleicht komisch, aber ich habe mir vorgenommen, langsamer und weniger zu fahren. Heute nur 81 km, in Zukunft noch weniger und vielleicht mehr Zug. 
In San Marino bin ich aber freiwillig 4 km Umweg gefahren, um allzu krasse Steigungen zu vermeiden. Wie viel ich trotzdem bergauf geschoben habe, bleibt mein Geheimnis. 
Vorher war ich endlich noch in der Adria baden. Gefühlt als einziger. Den Einheimischen scheint es zu kalt zu sein. Viele Touri Orte sind jetzt wie ausgestorben. Da könnte man echt Endzeit Szenarien drehen.

Woran ich mich vermutlich nicht mehr gewöhnen werde ist, dass die Strände fast alle verpachtet sind. Und dann noch dazu jetzt geschlossen. Man kommt also kaum an's Meer ran 😔.
Ich schwöre, ich werde in Zukunft in Deutschland immer Kurtaxe zahlen. Irgendwie finde ich das System besser.

8.10.2025 San Marino 10 km 🚶
Das Fahrrad habe ich heute stehen lassen und das war eine gute Idee. Ein bisschen deprimierend, mit dem Bus in 2-3 Minuten da lang zu fahren, wofür ich mit Rad knapp 1 Stunde gebraucht habe. 
Ja, ganz nice die alte Stadt auf dem Berg. Runterzu dann gelaufen. Google meinte: "mach doch ne schöne Rundfahrt durch's Land mit dem Bus Nr. 6."
Aber das war leider der Schulbus und der nahm niemanden sonst mit. Der Bus zum Campingplatz war leider genau 1 Minuten vorher abgefahren und der nächste kam erst 90 Minuten später. Also weiter laufen. Aber ging ja immer bergab.

9.10.2025 San Marino 🚴‍♂️ Decathlon 🚴‍♂️ Rimini 🚄 San Salvo Marina 
Ca. 350 km weit gekommen nach Süden. 50 mit Fahrrad, 300 mit Regionalzügen. Irgendwas treibt mich schon wieder zur Eile. Warum nur eigentlich? Zeitdruck habe ich wirklich nicht. Die Strecke Rimini - Ancona sah vom Zug aus wirklich gut zum Rad fahren aus. 
Vorher aber erstmal aus San Marino wieder den Berg runter gedüst. Weil die einzige Nebenstrecke gesperrt war, leider auch ein paar km auf der Hauptverkehrsstraße. Dann nochmal 17 km "in die falsche Richtung", zu Decathlon, 'ne neue Isomatte kaufen und die 17 km wieder zurück zum Bahnhof in Rimini. 
Mit dem "Italia in Tour" Ticket kann ich jetzt 3 Tage lang für insgesamt 35,- € so viel mit Regionalzügen fahren, wie ich will. Die Hälfte bis zum Hafen in Brindisi hab ich heute schon mal in 5 1/2 Stunden hinter mich gebracht. Immer schön an der Adria Küste entlang. 
Kurz vor Sonnenuntergang (derzeit 18:30) ausgestiegen, um einen Platz für die Nacht zu suchen. Alle Campingplätze haben schon Winterpause. Aber in San Salvo Marina hab ich nen Parkplatz direkt am Meer entdeckt, auf dem schon 5 Wohnmobile stehen. Ist zwar irgendwie mitten im Ort. Aber der Ort ist außerhalb der Saison quasi wie ausgestorben. 
Wettertechnisch war Italien auf jeden Fall 'ne gute Wahl für diese Jahreszeit bisher. Tagsüber immer über 20 °C, nachts nie unter 10 °C. Regen bisher nicht 1 Tropfen. 

10.10.2025 San Salvo Marina 🚴‍♂️ Termoli 🚄 Bari 🚴‍♂️ Mole di Bari
Morgens 28 km am Meer entlang (leider auch wieder oft auf der Hauptverkehrsstraße) nach Termoli geradelt. 200 km mit Zug nach Bari. Und nochmal 35 km meist direkt neben der Autobahn zum Schlafplatz zwischen riesen Kakteen und der Adria. Campingplätze haben alle schon zu, sonst hätte ich ja vielleicht auch mal 'nen Ruhetag eingelegt. Privat ist der Strand auch hier im Süden überall, aber ca. jedes 10. Grundstück ist verlassen. Daher hat man dann doch mal die Chance ans Meer zu kommen und dort auch zu übernachten.

11.10.2025 Mole di Bari 🚴‍♂️ Brindisi Hafen 100 km
Sonne, Meer, Rückenwind. Da hab ich den dritten Tag meines Zugtickets verfallen lassen und bin die 100 km bis zum Hafen in Brindisi durchgeradelt. Viele Kilometer durch endlose Olivenhaine, aber auch Dutzende an der Autobahn entlang. Geht zwar schnell und ist wenig Verkehr. Aber schön ist anders. Da bin ich dann lieber freiwillig an der Küste öfter durch Sand und Kies gefahren. 
Wenn alles gut geht, bin ich morgen früh in Griechenland und morgen Abend in Albanien. 

12.10.2025 Brindisi 🇮🇹 🛳️ Igoumenitsa 🇬🇷 🚴‍♂️ 58 km Ksamil 🇦🇱
Dass ich heute zum ersten Mal griechischen Festland-Boden betreten habe, klingt vermutlich ein wenig seltsam, wenn man weiß, dass ich ansonsten bisher jedes europäische Land auf dem Festland bereist habe, welches größer als Andorra ist. (Andorra kommt im Dezember dran.)
Allerdings bin ich von Griechenland gleich erstmal weiter nach Albanien (zum dritten Mal nach 2002 mit Motorrad und 2018 mit Öffis). Mein ursprünglicher Plan war gewesen, von Italien mit der Fähre nach Vlora zu fahren und dann an der Küste entlang nach Griechenland zu radeln. Hinter Vlora hat man die Wahl über den 1024 m hohen Llogara-Pass oder durch einen 6 km langen Tunnel zu fahren. Das und die albanische Staatsstraße entlang der Küste, wo ich als Radfahrer immer direkt am Abhang fahren würde, haben mich dazu bewegt, den Abschnitt Vlora - Ksamil lieber zu überspringen. Statt, wie geplant in Borsh hänge ich dann jetzt lieber ein paar Tage in Ksamil, nicht weit von der griechischen Grenze am Strand rum. 
Auf der Fähre von Italien waren außer mir 6 Fahrradtouristen (kurioserweise alle aus Frankreich bzw. der französischsprachigen Schweiz). 2 sind auch extra von Kroatien mit Fähren über Italien gefahren, um die Berge in Montenegro und Albanien zu umschiffen. Die anderen 4 sind gerade wegen der Berge nach Albanien und Montenegro übergesetzt. 

13.10.2025 Ksamil - Borsh 🇦🇱 🚴‍♂️ 50 km
Ksamil lud mich irgendwie nicht zu 'nem Ruhetag ein. Zu städtisch, zu touristisch. Also wollte ich doch nach Borsh an den Strand fahren und dort 'nen Ruhetag machen. 2 x je 200 Höhenmeter auf der Küstenstraße hochgequält. In Borsh haben auch alle Campingplätze geschlossen. Aber der ganze Strand steht voll mit Campern. Also habe ich mich einfach dazu gestellt. 

14.10.2025 Borsh - Ksamil 🇦🇱 🚴‍♂️ 50 km
Da in Borsh eh nix auf hat und sich in 2 Tagen Starkregen ankündigt, will dann lieber auf 'nem festen Campingplatz sein, der 135 km entfernt ist. Also lieber doch heute gleich wieder zurück nach Ksamil. Wieder ordentlich Höhenmeter. Aber gleich zu Beginn und am Vormittag, als es noch nicht so warm war. Mittags in Ksamil angekommen, Zeit aufbauen und am Strand chillen. 

15.10.2025 Ksamil 🇦🇱 - Camping Sofas 🇬🇷 🚴‍♂️84 km

Ab 5:30 war an keinen Schlaf mehr zu denken, weil die Baustelle auf dem Nachbargrundstück anfing zu arbeiten. Also saß ich nach morgendlichem Bad in der Adria 8:00 schon im Sattel. Wieder zurück nach Griechenland. Wieder endloser Grenzstau, an dem ich aber mit Fahrrad vorbei fahren konnte. 
1240 Höhenmeter insgesamt heute. Ruhetag ist wirklich nötig.

16.10.2025 Ruhetag Camping Sofas 🇬🇷 
Heute ist genau die Hälfte der Reise rum. Hier lässt es sich ein paar Tage aushalten. 
Ich glaube, ich bin da angekommen, wo ich auf dieser Reise hin wollte: im Warmen, am Meer, ohne viele Leute, preiswert. Einsame Bucht in Griechenland an der Adria. Weit und breit nix außer dem Campingplatz, der 10,50 € pro Nacht kostet. 20°C Lufttemperatur, 22°C Wassertemperatur. Außer mir noch ca. 30 andere Camper. Fast alles Deutsche, Österreicher oder Schweizer. Aber immerhin Camper und keine Pauschaltouristen. Unter anderem auch 2 Radfahrer, die ebenfalls eine längere Auszeit nehmen und mehrere Monate unterwegs nach Athen bzw. Istanbul sind. 
Nach 2 Wochen ohne einen Tropfen Regen bin ich jetzt allerdings schon ganz gespannt, ob der Campingplatz auch den Anforderungen an 50 - 100 Liter Regen in 1 1/2 Tagen genügt. Aber ich bin da optimistisch. Wahrscheinlich ist der Regen nötig, um mich mal zu Ruhetagen zu zwingen 😁.

17.10.2025 Ruhetag Camping Sofas 🇬🇷
Ich glaube, die Ankündigung des Dauerregens hatte nur den Zweck, mich zu Ruhetagen zu zwingen. 9:00 morgens war der Regen quasi vorbei. Den Rest des Tages am Strand chillen mit Sebastian, dem Radfahrer mit Ziel Istanbul. Und tatsächlich merke ich auch endlich, dass ich jetzt gar kein Ziel mehr habe. Bisher wollte ich immer nach Prag, Ravenna, San Marino, Rimini, Termoli, Bari, Brindisi, Ksamil, Borsh, Sofas. Ab jetzt ist's für 7-10 Tage egal, wo ich hinfahre. Einfach los, ohne Ziel.

18.10.2025 Camping Sofas - Pidima Kiras 🇬🇷 🚴‍♂️ 62 km, 1200 Höhenmeter
Weiter geht's. Nur 62 km weit, dafür 1200 Höhenmeter. So wirklich brauche ich das nicht. Diesmal auch ein paar km auf der E 55, statt daneben. Aber die war extrem leer. Dafür 22 °C Luft- und Wassertemperatur und am Abend 2 km Sandstrand ganz für mich alleine.

19.10.2025 Pidima Kiras - Bela 🇬🇷 🚴‍♂️ 88 km
Nach 25 km die bisher größte Herausforderung der Tour. In Preveza geht ein Tunnel unter dem Meer entlang, durch den man nicht Rad fahren darf. Der spart 80 km um die Bucht herum. Man hört so, es soll für Räder einen Shuttle geben. Wenn man von Süden kommt, fährt man in die Mautstation und dort ist dann der Shuttle. Aber ich kam von Norden. Da ist die Mautstation ja erst hinter dem Tunnel 🤔.
Am Tunnel warteten schon 2 weitere Radfahrer und eine vierte kam noch hinzu und irgendwann haben wir tatsächlich den Shuttle organisiert bekommen. Alle 4 Räder hinten in den Transporter, 3 Personen noch stehend dazu und ab. Weil offensichtlich nicht ganz so Gesetzeskonform gibt es kein Foto davon. 
Ein paar Kilometer sind wir dann tatsächlich zu viert unterwegs gewesen. 2 fuhren dann in eine andere Richtung weiter und ich mit Valerie die restlichen 65 km gemeinsam zum nächsten coolen Strand an der Adria. 

20.10.2025 Bela - Polukarpou 🇬🇷 🚴‍♂️ 97 km 
Auf der Suche nach 'nem Frühstück habe ich aus Versehen Asterix und Lucky Luke in Landessprache gefunden. Dann kann ich ja Griechenland morgen beruhigt verlassen.
Eine Frage und eine Erkenntnis haben mich aber heute noch beschäftigt.
Der Sicherheitsfanatiker in mir hat ja für nächste Woche 'nen Zugticket von Bologna nach München gekauft. Und morgen geht's deshalb zurück nach Italien. Hätte ich das Ticket nicht: würde ich weiterfahren nach Athen, Thessaloniki, Istanbul, Varna und von dort zurück fliegen/Zug fahren versuchen? Ich weiß es nicht. Kam mir heute so als Idee. Erkenntnis: bei Strecken, die einfach so los gehen, kein Rückticket kaufen, sondern unterwegs sehen, wo es mich hintreibt!
Frage hat damit zu tun, dass ich heute durch zwei Roma Siedlungen gefahren bin. Ganz Klischee bestand die eine ausschließlich aus Zelten und die andere befand sich direkt neben einer Mülldeponie und war aus Teilen gebaut, die man dort halt so findet. Warum ist das so häufig so? In so vielen Ländern auf dem Balkan und in der Slowakei immer das gleiche. Gibt's da keinen Weg raus? So wie es ist, will doch niemand, dass es bleibt, oder? Immerhin wurde ich diesmal nicht mit Steinen beschmissen. 

21.10.2025 Polukarpou - Patras 🇬🇷 🚴‍♂️ 20 km + 15 km Sightseeing 
Weil der wilde Schlafplatz echt schlecht versteckt war und von der anderen Seite sogar dieses Schild irgendwo stand, habe ich vor Sonnenaufgang (ist ja erst 8:00 derzeit) das Zelt abgebaut. Ein letztes Mal in Griechenland in der Adria gebadet, zur Fähre über den Golf von Korinth, welche für Radfahrer praktischerweise kostenlos ist. Wie immer beim Bäcker lecker Frühstück geholt. Das werde ich spätestens in Deutschland vermissen. Ticket nach Bari 🇮🇹 für heute gekauft, den Hafen gesucht und noch über 5 Stunden Zeit gehabt bis zum Boarding. Abgesehen von Prag war Patras bestimmt die größte Stadt dieser Reise bisher und hat mich dementsprechend erschlagen. Aber einmal Gyros-Pita musste ich dann doch wenigstens auch noch essen. Noch 'ne Weile am Ufer gechillt und dann wirklich ab, zurück nach Italien. Fühlt sich irgendwie, wie Rückreise an. Als ob die Reise bald endet. Aber ein paar Tage hab' ich ja noch.

22.10.2025 Patras 🇬🇷 - Bari 🇮🇹 🛳️ - Ancona 🚄
17:30 gestern war Abreise in Patras 🇬🇷. "Premium" Schlafplatz in irgend einer Ecke auf der Fähre gehabt. Kalle aus Hamburg getroffen, der nach Griechenland gewandert ist und jetzt auch auf der Rückreise.
10:00 Ankunft Bari 🇮🇹. Bisschen Sightseeing. 13:00 weiter, erstmal Richtung Ancona, wieder mit Regionalzügen für 35,- € für 3 Tage. Zwischendurch Abendbrot- und Strand-Pause in Pescara und jetzt auf den Zug nach Rom warten, der 3:30 frühs fährt. 

23.10.2025 Ancona 🚄 - Rom - Vatican 🇻🇦 - Pisa - Savona
Morgens (also gegen 2:00 nachts) ein bisschen Ancona Sightseeing gemacht (11 km🚴‍♂️). 7:30 in Rom angekommen. 
Zum Colosseum, zum Vatikan (16,5 km 🚴‍♂️). Nach 3 Stunden war ich schon komplett übersättigt und bin weiter zum Zug nach Pisa. 

24.10.2025 Savona 🚄 Ventimiglia 🚴‍♂️ Menton 🇫🇷
Bis Savona bin ich noch mit Zug gekommen. Dort hatte ich dann von 1:00 bis 3:00 nachts Zeit für Sightseeing. Sehr interessant um diese Uhrzeit. Ich hatte noch nie von der Stadt gehört. Hat mir aber sehr gut gefallen. In 2-3 Tagen werde ich die Stadt vermutlich nochmal belebt erleben. Mal schauen, ob sie mir dann immer noch gefällt. 
Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich dann in Ventimiglia und bin noch die 15 km nach Menton in Frankreich 🇫🇷 rüber geradelt, hab am Strand der Cote d'Azur entspannt und später 'nen Campingplatz auf 100 Meter Höhe mit direktem Blick auf's Meer bezogen. Das erste Mal seit 1 Woche, dass ich auf 'nem Campingplatz bin. 

25.10.2025 Menton 🇫🇷 - Monaco 🇲🇨 - Menton 🚴‍♂️ 56 km 
Ich bin vermutlich fast jede Straße in Monaco mal abgefahren. Von Ost nach West, von Nord nach Süd. Inkl. Aufzügen, Rolltreppen und Treppen (mein Rad war ja heute unbepackt, weil das Gepäck auf dem Campingplatz blieb). Vor dem Casino und vor dem Palast wurde ich von Security bzw. Polizei verjagt. Vor beidem darf man mit Fahrrad weder stehen bleiben, noch es schieben, noch es irgendwo anschließen 🙄.
Insgesamt war ich doppelt so lange dort, wie in Rom. Ist ja bestimmt auch ca. 10 x so groß, wie Vaticano (?). [Edit: Monaco ist laut Wikipedia mit 2,084 km² nicht mal 5 x so groß, wie Vatikan (0,44 km²) und der am dichtest besiedelte Staat der Welt.]
Strand war auch nicht gut. Zum baden bin ich wieder nach Frankreich gefahren. 
Ansonsten war Monaco viel abwechslungsreicher und interessanter, als gedacht.

26.10.2025 Menton 🇫🇷 - Albenga 🇮🇹 Ciclovia Tirrenica 🚴‍♂️ 90 km 
Rein zufällig lag eine ca. 35 km lange ehemalige Bahnstrecke auf meiner Route von der französischen Riviera Richtung Genua. Unter anderem ging es durch mehrere Tunnel. Wenn nicht, dann am Strand unter Palmen 🌴. War sehr schön. Allerdings holen Sonntags wohl die Hälfte der Italiener ihre Rennräder raus. Und die andere Hälfte leiht sich Leihräder und fährt, als würde sie sonst nie Fahrrad fahren (macht sie wahrscheinlich auch sonst nicht). Daher war die Route ziemlich voll. Aber trotzdem schön. 
Inzwischen ist es schwierig, Ende Oktober noch offene Campingplätze zu finden. Google ist da keine große Hilfe. Da muss man so richtig mit Einheimischen reden. 14:30 dachte ich, hier bleiben ich. Aber der Platz war zu. 17:00 hatte ich endlich was gefunden. Und 17:25 ist ja jetzt schon Sonnenuntergang. Dafür bin ich wieder direkt am Meer ⛱️🌊.
Für die letzten 2 Tage habe ich schonmal Anfragen per Mail an verschiedene Campingplätze geschickt.

27.10.2025 Albenga - Genua Vesima 🇮🇹 🚴‍♂️ 74 km

Jetzt ist es passiert: ich bin 1 Tag zu früh an meinem Ziel angekommen. Mein Zug nach Deutschland fährt erst übermorgen.
Also endlich nochmal ein Ruhetag am Meer, 17 km vor Genua. Italien hat sich heute ein bisschen Mühe gegeben, dass mir der Abschied nicht so schwer fällt: das erste Mal, dass ich mit Jacke losfahren musste, von den heutigen 70 km waren mindestens die Hälfte auf der Staatsstraße SS1. Gegenwind und Umleitungen über Berge gab's noch gratis dazu. Gleich morgens hatte mich beim Baden im Meer eine Monsterwelle umhergewirbelt und beim Aufkommen auf dem steinigen Boden hab ich mir mehrere Abschürfungen geholt. Nach meiner Abreise am Mittwoch ist sogar 3 Tage Regen angesagt.
Der Campingplatz, wo ich die nächsten 2 Nächte sein werde, ist noch teurer, als der in San Marino. Auf Anfrage per Mail wurde mir gestern 24,- € pro Nacht genannt und ich hatte eigentlich gehofft, das noch runter handeln zu können, wenn klar wird, dass ich nur mit Fahrrad und kleinem Zelt unterwegs bin. Aber im Gegenteil, wurde mir bei der Ankunft ein Preis von 35,- € pro Nacht (fünfunddreißig 😲!!!) genannt und ich konnte mich zum Glück auf das 24,- €-Angebot per Mail berufen. 

Dafür gibt es ein "wunderbares" Fleckchen Schotter zwischen Staatsstraße und Eisenbahn und unterhalb der Autobahn.
Immerhin mit Lärmschutzwand,  Hängemattenbäumen, Fahrradunterstellplatz und eigenem Zugang zum Meer.
Auch, wenn ich etwas ausgelaugt bin, Spaß hatte ich trotzdem. Schließlich ging es ja trotzdem die ganze Zeit am Mittelmeer entlang und morgens und abends war ich drin baden.
Noch was kurioses: Heute Morgen wollte ich natürlich ganz brav den Campingplatz der letzten Nacht bezahlen, von dem mir kein Preis genannt worden war. Die Rezeption war im Gegensatz zu gestern Abend auch offen. Aber niemand drinnen. Gestern hatte ich gar nicht gesehen, dass direkt nebenan noch ein weiterer Campingplatz war und irgendjemand versuchte mir begreiflich zu machen, dass ich mich dort melden solle. Dort war auch jemand in der Rezeption. Derjenige kann mit rüber zu meinem Campingplatz, fand dort auch niemanden. Begutachtete mein Fahrrad und sagte was von 10,- €, die ich ihm bar ohne Quittung gab und er sich in die Tasche steckte. Ob ich da jetzt den richtigen Platz bezahlt habe oder den falschen oder er sich das privat eingesteckt hat, werde ich wohl nicht rausfinden, jedenfalls bleibt mein Geld dort irgendwie am Ort. Im übrigen hatte der Ort noch ca. 10 weitere Campingplätze, aber außer den beiden direkt nebeneinander hatten wirklich alle geschlossen.
 
28.10.2025 Ruhetag Camping Vesima 🇮🇹 
Am Strand chillen, in der Hängematten chillen, tatsächlich zum ersten Mal auf der Reise 'ne Pizza essen, die nicht der Backtheke des Supermarktes kommt. Sondern vom türkischen Imbiss auf Pappteller mit Plastikbesteck 😆

29.10.2025 Vesima 🚴‍♂️ Genua 🚄 Mailand 🚄 München 
Um 6:00 war ich Dank der Staatsstraße über mir wach. Noch ein letztes Mal im Mittelmeer baden, ein letztes Mal Zelt abbauen, nochmal für 19 Kilometer in den herausfordernden Berufsverkehr nach Genua einreihen. Danach hätte ich erstmal Urlaub gebraucht 😉. Übrigens war in Italien der Verkehr zwar erwartungsgemäß sehr chaotisch. Aber die Autofahrer waren meist sehr aufmerksam. Sie blinken zwar fast nie, aber machen fast immer Schulterblick und übersehen mich dadurch nicht. Möglicherweise, weil sie sowieso ständig damit rechnen, dass von jeder Seite jederzeit, Motorroller angedüst kommen. 
Noch schnell 1 Stunde Genua Sightseeing. Mit Regio nach Mailand. Dort auch nochmal 1,5 Stunden Sightseeing. 
Und 18:00 mit 1:10 Stunden Verfrühung (zum Glück schon Wochen vorher angekündigt) den ÖBB Nightjet nach München bestiegen.

🚴‍♂️ zurückgelegte Kilometer auf dem Fahrrad: 1513 km


Fahrkosten insgesamt 💶 397,90 €
  7,- € Fahrrad Nahverkehrsticket bis Bad Schandau
12,- € Nahverkehr Prag 
58,- € 🚍 Prag - Bologna inkl. Fahrrad
3,60 € Nahverkehr San Marino
35,- € "Italia in Tour" 3 Tage 🚄
4 x 3,50 € = 14,- € Fahrradticket 🇮🇹 (In manchen Regionen braucht man es, in anderen nicht.  Kontrolliert wurde es nie)
42,- € 🛳️ Fähre Brindisi 🇮🇹 - Igoumenitsa 🇬🇷
  4,- € 🛶 Butrint Fähre 🇦🇱
  5,- € Trinkgeld Preveza Tunnel Shuttle
  0,- € 🛳️ Fähre Antonio - Patras 🇬🇷 
87,- € 🛳️ Fähre Patras 🇬🇷 - Bari 🇮🇹
35,- € "Italia in Tour" 3 Tage 🚄
74,80 € Nachtzug Milano - München inkl. Fahrrad 
  7,- € Fahrrad Nahverkehrsticket München - Berlin

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